lebensqualität 03|2013
Die Zeitschrift für Kinaesthetics
Editorial - Leben und Wissenschaft
Zahlen, Studien und Fakten auf der einen Seite. Erfahrungen und das „wirkliche“ Leben auf der anderen Seite. Von diesem Spannungsfeld ist diese Ausgabe der „lebensqualität“ geprägt.
Studien verändern das Verhalten nicht zwangsläufig. Das sagt Axel Enke (S. 37f.). Wer ihn kennt, weiß, dass er kein Gegner wissenschaftlicher Forschung ist. Er weist aber darauf hin, dass es gar nicht möglich ist, die Wirkung zwischenmenschlicher Interaktion mit Studien „wirklich“ zu erfassen. Viel wichtiger ist es, dass Pflegekräfte, TherapeutInnen oder BetreuerInnen zu FeldforscherInnen werden, und die Wissenschaft versucht, ihre Erfahrungsberichte ernst zu nehmen.
Die Resultate einer Feldstudie über die Wirkung eines Bildungsprojektes in der Altenpflege legen Maren Asmussen-Clausen und Stefan Giannis vor. Mit qualitativen Instrumenten wurde erfasst, was sich im Pflegealltag für Pflegende und BewohnerInnen verändert hat. Die eindrücklichen Resultate sind auch für Laien klar erkennbar. Manfred Aschenbrenner, Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreisverband Cham, drückt es so aus: „Aus der Position des Mitarbeiters gilt: ‚Ich muss erst einmal meine eigenen Bewegungsabläufe nachvollziehen können, um zu verstehen, wie ich den Bewohner unterstützen kann. Das ist ein Paradigmenwechsel im Denkprozess.‘“ (S. 4ff.).
Qualität wird beeinflusst durch Qualitätsmanagement und Selbstführung. Im Qualitätsmanagement sind die Institutionen stark. Selbstführung kann nur durch die Erweiterung der Kompetenz und Selbstverantwortung des einzelnen Mitarbeiters beeinflusst werden. Die Bildung der MitarbeiterInnen ist deshalb einer der zentralen Verantwortungsbereiche der Führungskräfte. Diese Meinung vertritt Stefan Knobel (S. 46ff.).
Wie immer runden Berichte aus der Praxis und Lebenswelt unterschiedlichster Menschen diese Ausgabe ab.
Viel Freude beim Lesen.
Stefan Marty-Teuber, Lektorat
Inhalt
thema
Die Veränderung des Handelns Eine Wirkungsevaluation 4
praxis
Vom Bett in den Rollstuhl Ein Erfahrungsbericht 15
Gemeinsames Lernen Häusliche Schulung pflegender Angehöriger 18
Die Entdeckung im Alltäglichen Kinaesthetics Kreatives Lernen 22
Optimal Handling Teil 2 Die Känguru-Methode und theoretische Grundlagen 27
geschichte
Heilige Familie Bruno Küttel 32
wörterwurzeln
Muster Von der Minne zum Monster 34
persönlich
Liebe ist die Wurzel allen Geldes Dadara 36
forschung
Kinaesthetics ist „evidence based“ Vom Ruf nach Studien 37
Das Phänomen Zeit Gedanken zu einer Grundkategorie 42
Bildung braucht Führung. Wie Kompetenz ermöglicht wird 46
urban gardening
Holt die Äcker in die Städte! 51
netzwerk
Kinaesthetics Deutschland. Best-Practice – Fachtagung in Essen 55
Kinaesthetics Österreich. Fachtagung in Traun 58
Kinaesthetic Schweiz. Ausgezeichnet! – Fachtagung in Rüschlikon 60
medienbesprechung
„Baby in Balance“ Ein anschauliches Buch 63
Stiftung lebensqualität (Hrsg.) (2013): Lebensqualität. Die Zeitschrift für Kinaesthetics. Siebnen, Nr. 3: Verlag Lebensqualität.
Anzahl Seiten: 64
Format: Klammerheftung
Zeitschrift LQ
In der Zeitschrift LQ können die LeserInnen am Knowhow teilhaben, das Kinaesthetics-AnwenderInnen und Kinaesthetics-TrainerInnen in zahllosen Projekten und im Praxisalltag gesammelt haben. Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklung werden hier in verständlicher Art und Weise zugänglich gemacht.
Es wird zusammengeführt. Es wird auseinander dividiert. Unterschiede werden deutlich gemacht. Neu entdeckte Sachverhalte werden dargestellt und beleuchtet. Fragen werden gestellt. Geschichten werden erzählt.
Die LQ leistet einen Beitrag zum gemeinsamen analogen und digitalen Lernen.
Abonnieren Sie die zeitschrift LQ und schenken Sie sich selbst oder einer anderen Person Lebensqualität.