lebensqualität 01|2018
kinaesthetics – zirkuläres denken – lebensqualität
Editorial
Wenn Sie das Titelbild dieser Ausgabe der LQ betrachten, fragen Sie sich vielleicht: Wie um Himmels willen ist die LQ auf den Esel gekommen? Die Antwort ist einfach: Ausgerechnet ein Esel schaffte es, die Herzen vieler Menschen und die Amtsstube eines Bürgermeisters zu öffnen und mit Fragen aus der Eselsperspektive die Menschen dazu zu bewegen, über die Anliegen von Menschen mit einer Behinderung zu diskutieren. Auf die Frage von Maren Asmussen, wie das Projekt entstanden sei, antwortete Peter Webert: «Papst Johannes XXIII. soll einmal gesagt haben, dass dort, wo die Pferde versagen, es die Esel schaffen. Und genau darum ging es in diesem Projekt» (ab Seite 27).
Dass es nicht unbedingt Esel braucht, um Praxis und Forschung zusammenzubringen, beweist das Thema dieser Ausgabe der LQ. Es geht um die Herausforderungen der Kinaesthetics-Forschung. Richard Hennessey zeigt in seiner Einleitung auf, warum es wichtig ist, für die Erforschung der Bewegungskompetenz und deren Einfluss auf die Lebensqualität neue Wege zu gehen. Virpi Hantikainen und Heidrun Gattinger legen dar, weshalb es sich bei der Pflege und beim Einsatz der Kinaesthetics-Kompetenz um komplexe Interventionen handelt. Wenn diese komplexen Interventionen beobacht- und erforschbar gemacht werden sollen, dann braucht es Forschungsmethoden, die die komplexen Wirkungszusammenhänge berücksichtigen können. Heidrun Gattinger zeigt im dritten und vierten Teil auf, dass es mit entsprechendem Aufwand durchaus möglich ist, solche Forschungsinstrumente erfolgreich zu entwickeln.
Dass das Individuum nicht auf große Studien warten kann, sondern am besten gleich damit beginnt, sich selbst zu erforschen, zeigt Christina Steiner in ihrem Artikel auf. Und Josef Bertele, der diesen Weg zusammen mit Christina Steiner gegangen ist, gibt ihr recht, indem er sagt: «Das Interessante ist, dass Christina mir hilft, mit dem Körper zu lernen.»
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.
Stefan Knobel
Redaktion
Inhalt
thema
4 Herausforderungen der Kinaesthetics-Forschung
5 Die vernetzte Neugier
7 Komplexe Interventionen
10 Neue Instrumente zur Evaluation der Kinaesthetics-Kompetenz
14 Kompetenz messbar gemacht
praxis
17 Mit dem Körper lernen
23 Das Pflegestärkungsgesetz 2
26 Mit dem Esel auf Urlaubsreise
32 Lernen ist immer möglich
38 Den Menschen mit seinen Möglichkeiten und Ressourcen sehen
44 Hörbare Unterschiede
seitenblick
49 Wissen und Erfahrungen austauschen
forschung
54 Der Gegenstand der Humanontogenetik und ihre Ziele
mythos alter
58 Nichts ist gleich geblieben
netzwerk
65 Kompetenz zeigt Wirkung
66 Kinaesthetics-Fachtagung in Lübeck
68 Im Gedenken an Dr. Lenny Maietta
medienbesprechung
69 Babys im Gleichgewicht
70 Keiner weiß, was Kybernetik ist
die macher
72 Mit Licht gezeichnet
Stiftung lebensqualität (Hrsg.) (2018): Lebensqualität. Die Zeitschrift für Kinaesthetics. Siebnen, Nr.1: Verlag Lebensqualität.
Anzahl Seiten: 76
Format: Klammerheftung
Zeitschrift LQ
In der Zeitschrift LQ können die LeserInnen am Knowhow teilhaben, das Kinaesthetics-AnwenderInnen und Kinaesthetics-TrainerInnen in zahllosen Projekten und im Praxisalltag gesammelt haben. Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklung werden hier in verständlicher Art und Weise zugänglich gemacht.
Es wird zusammengeführt. Es wird auseinander dividiert. Unterschiede werden deutlich gemacht. Neu entdeckte Sachverhalte werden dargestellt und beleuchtet. Fragen werden gestellt. Geschichten werden erzählt.
Die LQ leistet einen Beitrag zum gemeinsamen analogen und digitalen Lernen.
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