lebensqualität 02|2019
kinaesthetics – zirkuläres denken – lebensqualität
Editorial
Stürze sollen verhindert und Sturzfolgen reduziert werden. Dass Fallen hingegen zum Leben dazu gehört, ist eine Binsenweisheit, die in den aktuellen Präventionsansätzen zur «Sturzvermeidung» nicht berücksichtigt wird. Diese trivialisieren meist die Komplexität des Phänomens Sturz und greifen deshalb zu kurz. Fallen, ohne sich zu verletzen, will gelernt sein. Die AutorInnen des Leitthemas «Sturz» zeigen die Problematik und Folgen der Maßnahmen in der heutigen Sturzprävention für Betroffene und die Gesellschaft auf. Darüber hinaus ebnen sie den Weg für einen neuen, ergänzenden Präventionsansatz, der bereits in «Sturzgruppen als Ausdruck von Lernkultur» Früchte trägt.
Zeit ihres Lebens musizierte sie. Nach einer Krankheit konnte sie nicht mehr Akkordeon spielen und verlor fast den Mut. Doch dann änderte sich alles. Wie das Musizieren helfen kann – davon erzählt Romy Hegner in der Rubrik «mythos alter» ab Seite 58.
Axel Enke ruft in seinem engagierten Aufsatz Pflegende dazu auf, sich zu engagieren und individuelle Verantwortung zu tragen. Es ist an der Zeit, «sich zu empören und zu wehren!». Warum es auf jede Einzelne ankommt und diese Form des Widerstandes nicht «im großen Spiel der politischen Interessen untergeht», begründet er ab Seite 49 in der Rubrik «seitenblick».
Individuelle Verantwortung tragen auch die AutorInnen, die aus ihrem beruflichen und privaten Alltag berichten. Durch die Erfahrung der Wirksamkeit im eigenen Tun ermöglichen sie sich und anderen, aktiv Einfluss auf ihre individuelle Lebensqualität zu nehmen – nicht zuletzt auch mit einer Wirkung auf Rahmenbedingungen, beispielsweise in der Pflegeausbildung.
Viel Freude beim Lesen!
Ute Kirov
Redaktion
Inhalt
thema
4 Sturz
5 Prolog
7 Teil 1: Sturzprävention neu gedacht
13 Teil 2: Fallen will gelernt sein
17 Teil 3: Ein Fall vom Gehen
21 Teil 4: Sturzgruppen als Ausdruck von Lernkultur
praxis
28 Mit Kinaesthetics zu mehr Lebensqualität
35 Lernen bis zum letzten Tag
39 Die Erfahrung der Wirksamkeit
44 Der Weg aus der Sackgasse
seitenblick
49 Warum sich empören und wehren?
forschung
54 Souveränität
mythos-alter
58 Musizieren hilft mir
netzwerk
64 Neue Geschäftsstelle von Kinaesthetics Schweiz
66 Lernen im Netzwerk
68 Kinaesthetics und Demenz
69 Das Problem «Land Grabbing»
medienbesprechung
75 Wie man sich bettet, so bewegt man
Stiftung lebensqualität (Hrsg.) (2019): Lebensqualität. Die Zeitschrift für Kinaesthetics. Siebnen, Nr.2: Verlag Lebensqualität.
Anzahl Seiten: 76
Format: Klammerheftung
Zeitschrift LQ
In der Zeitschrift LQ können die LeserInnen am Knowhow teilhaben, das Kinaesthetics-AnwenderInnen und Kinaesthetics-TrainerInnen in zahllosen Projekten und im Praxisalltag gesammelt haben. Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklung werden hier in verständlicher Art und Weise zugänglich gemacht.
Es wird zusammengeführt. Es wird auseinander dividiert. Unterschiede werden deutlich gemacht. Neu entdeckte Sachverhalte werden dargestellt und beleuchtet. Fragen werden gestellt. Geschichten werden erzählt.
Die LQ leistet einen Beitrag zum gemeinsamen analogen und digitalen Lernen.
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